großes schwarzes Mikrofon hängt in einer Spinnenhalterung

Welches Mikrofon für einen Podcast?

Die Frage “welches Mikrofon ist für einen Podcast das Beste?” ist nur eine Frage unter vielen. Zunächst solltet ihr bei der Entwicklung eines Podcasts folgende Fragen beantworten:

  • Welches Thema mache ich?
  • Will das jemand hören?
  • Wie erreiche ich die Hörer?
  • Wie gestalte ich meinen Podcast?

Aber ziemlich schnell kommt ihr auch zu der Frage: Welches Equipment setze ich ein? Was muss ich mir neu kaufen, was besitze ich und kann ich das vielleicht einfach verwenden? Denn schon ein Smartphone hat eigentlich alles an Bord, was ihr zum Produzieren eines Podcasts braucht.

Im folgenden Beitrag will ich Fragen diskutieren, die ihr euch stellen solltet, bevor ihr auf Einkaufstour geht. Beantwortet zunächst diese 10 Fragen:

10 Fragen, mit denen ihr beginnen solltet

(rechts klicken zum Download)

10 Fragen zu Mikrofonen für Podcasts:

Welche Art von Sprachaufnahme soll gemacht werden?

Wie viele Sprecher wollt ihr aufnehmen? 

Welche Typen von Sprechern sollen aufgenommen werden?

Welcher Raum? 

Soll vielleicht auch manchmal außerhalb aufgenommen werden? 

Können die Aufnahmegeräte mit auf dem Tisch stehen? 

Dazu kommen noch viele weitere Fragen, wie: 
welche Art von Podcast wollt ihr damit aufnehmen? 

Wie hoch ist mein Budget? 

Halte ich die Option offen, später zu erweitern? Dann ist das USB-Mikrofon keine gute Option.

Welches Mikrofon für einen Podcast kaufen?

Wer nur sich selbst zu Hause aufnehmen will, ist mit einem USB-Mikrofon möglicherweise gut bedient. Ich würde aber unbedingt ein hochwertiges USB-Mikro einer der bekannteren Hersteller auswählen. Empfehlung: mit 24-Bit Wandler. Typischer Preisbereich: 100 bis 150 Euro.
Bitte unbedingt einen Popschutz und Entkoppelung von der Tischplatte (Dämmmatte/Ständer oder Galgen) und Kopfhörer (klick: warum?) einplanen.

Wenn es nicht darum geht, ausschließlich euch selbst zu Hause, im Büro oder Wohnzimmer aufzunehmen, rate ich von USB-Mikros ab. Sie sind zwar zunächst einfach in der Handhabung und scheinbar eine günstige Lösung. Aber sie sind gar nicht flexibel.

Spezial-Tipp: Wenn es eine besonders einfache Lösung sein soll, könnt ihr auch über ein kleines Aufnahmegerät nachdenken (so wie das im Titelbild), die oft auch eine gute Mikrofonkapsel eingebaut haben und Streaming beherrschen. Die kann man dann per USB-Kabel an einen Laptop anschließen und sie genauso wie ein USB-Mikro nutzen. Sie haben einige Vorteile, wie, dass sie meist auch in 24-Bit digitalisieren und ein sauberes, gutes Tonsignal produzieren.

Kosten für einen Mini-Rekorder mit USB-out: ab 90 Euro.
Mikrofon für Podcast: 4 Typen in Bild und Schrift vorgestellt.

Mein Rat: Großmembran-Mikrofon

Im Allgemeinen würde ich zu Kondensator-Großmembran-Mikrofonen raten. Für geübte Sprecher (Nahbesprechung, nie für Gäste) kann auch ein dynamisches Radiomoderator-Mikro ein gutes Mikrofon für einen Podcast sein. Damit fallen Nebengeräusche nicht so auf. Auch kann es im Einzelfall Sinn ergeben, gerichtete Mikrofone einzusetzen (z.B. Gäste auf Bühne). Übrigens: Alle diese Mikrofone sind immer mono.

Zusätzlich braucht ihr einen Mikrofonständer (am Besten als frei stehender Galgen), Mikrofonklemme (elastische Spinne), einen Popschutz und einen Digitalisierer (Audio-Interface, unbedingt 24-Bit Variante) mit 48 Volt “Phantomspeisung” (2-Kanal etwa 150 Euro). Bei dieser Lösung braucht ihr einen Laptop/PC zum Aufnehmen. Alternative: ein kleines Mischpult mit Rekorder (wie die #PodMixBox).

Dazu kommen noch symmetrische Kabel (mit XLR-Steckern). 1 Meter Länge reicht nur, wenn das Aufnahme-Gerät direkt neben den Mikros steht. Symmetrische Kabel lassen sind aber problemlos verlängern – durch zusammen stecken. Mein Vorschlag für ein privates Setting: 3 Kabel für 2 Mikros: 1x 1 m und 2x 3 m. Und vergesst nicht einen guten geschlossenen Kopfhörer zu kaufen (warum, könnt ihr hier lesen: Super tiefe Töne).

XLR-Mikrofon: für Podcast die bessere Lösung

Alles zusammen gibt es in akzeptabler Einsteiger-Qualität ab ca. 300 Euro. Das ist gerade einmal doppelt so viel, wie ihr für gängige USB-Mikros (Blue Yeti, Rode NT USB) mit Zubehör ausgeben müsstet, aber die Möglichkeiten sind weit größer.

Für mobile Podcaster oder Büros, wo das Material nicht ständig aufgebaut sein kann, ist diese All-in-one Box eine Alternative:
Die von mir als #PodMixBox entwickelte Lösung hat viele Vorteile:
alles ist wasserdicht eingebaut, sicher transportabel, energieautark (läuft ohne Steckdose) und alle Spuren können einzeln aufgenommen werden. Das ist extrem wichtig für eine gute Abmischung und Mastering.
Zusätzlich lassen sich weitere Geräte wie ein Smartphone oder ein Laptop (Zoom-Konferenz) aufnehmen.

Welche Geräte passen zu meinem Budget?

Für meine Beratung erstelle ich zunächst eine individuelle Bedarfsmatrix und frage die Bedingungen ab. Erst danach kann ich daraus eine Empfehlung für die Gerätetypen und -klassen entwickeln. Am Ende mache ich auf Wunsch dann konkrete Vorschläge für am Markt verfügbare Geräte oder stelle eine Einkaufsliste zusammen. Auch wenn ihr das selbst machen wollt, rate ich zu dieser Vorgehensweise.

In diesem Beispiel stehen 500 Euro für einen Podcast mit einem Host und mehreren Gästen zum Kauf bereit, aufgenommen wird in einem ungedämmten Büroraum.

Ausarbeitung einer Bedarfsmatrix für die Anschaffung von Aufnahmetechnik für einen Podcast
Ausarbeitung einer Bedarfsmatrix für die Anschaffung von Aufnahmetechnik für einen Podcast

Wo kaufe ich ein?

Letztlich ist es immer eine Frage der Kosten und der Bequemlichkeit, wo eingekauft wird. Für mich ist es auch ein Kriterium, dass ich möglichst ortsnahe Händler suche, die nachhaltig handeln.

Wichtig ist aber immer auch, dass ich einen kompetenten Service bevorzugen würde, auch dann, wenn ich ihn zunächst nicht brauche. Denn schließlich tauchen später immer wieder Fragen nach Erweiterung oder zusätzlicher Nutzung auf. Dann bin ich froh, wenn ich jemanden persönlich erreichen kann.

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