Schlagwort-Archive: Journalismus

Wenn das Elektroauto mit der Krankenkasse kollidiert

Journalisten sollten ein Elektroauto fahren – aber bitte nur mit Ökostrom betanken. Sie könnten sich auch eine Solar-PV-Anlage auf’s Haus setzen. Das wäre jeweils ein wertvoller Beitrag für die Zukunft – und gegen die Klimaerwärmung.
Aber machen Sie bloß nicht beides und laden das E-Auto mit ihrem eigenem Strom. Das wäre zwar ökologisch das Non-Plus-Ultra – aber für Sie ein finanzielles Desaster. Sie könnten umgehend aus der Künstlersozialversicherung geworfen werden. Das kostet Sie dann Tausende von Euro.
Wenn Sie jetzt meinen, ich sei wirr im Kopf, lesen Sie die neuesten Steuerratgeber. Wenn sie meinen, die Steuerratgeber seien wirr: lesen Sie hier weiter.

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Vergangenheit hört nicht auf: Flüchtlinge

Der Satz: “Vergangenheit hört nicht auf, sie überprüft uns in der Gegenwart” stammt von Siegfried Lenz. Er steht am Anfang eines Hefts über Vertriebene.

Für den folgenden Blogpost hätte ich mich noch vor ein paar Wochen dem Verdacht des Revanchismus ausgesetzt. Die Flüchtlingsdebatte ändert jedoch vieles. Auf einmal guckt man auf das Thema Vertriebene und Weltkriegsflüchtlinge mit einem ganz anderen Blick. Meine Generation der Babyboomer wollte davon doch gar nichts mehr wissen. Wir sind Erika Steinbach-Geschädigte.

Unter den aktuellen politischen Ereignissen, dem Zustrom hunderttausender Flüchtlinge, klingen die folgenden Zitate aber wieder sehr berührend und geben der deutschen Geschichte eine neue Aufmerksamkeit.

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Freie Journalisten – #DarumFrei

Es sind jetzt 25 Jahre, die ich als Freier arbeite, davon mehr als 21 Jahre für den öffentlich rechtlichen Rundfunk.
Wer so lange dabei ist, bei dem stellt sich die Frage kaum noch, ob er weiter frei arbeiten will. Mir haben Unternehmenschefs gesagt, dass sie so jemanden nicht einstellen würden, weil der sich ja nicht in eine Konzernstruktur einfügen könnte.

Auch wenn das nicht zu verallgemeinern ist und übersieht, dass eine solche frei-geistige Arbeitsweise auch in einem größeren Arbeitsverbund viele Impulse setzen könnte, Personalverantwortliche haben erst einmal Sorge vor solchen unkalkulierbaren und vielleicht nicht steuerbaren Mitarbeitern.

Ich schreibe diesen Blogeintrag im Rahmen der Parade* #darumfrei, weil mir in den letzten Wochen erstaunliche Zitate begegnet sind.

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Mein Crowdfunding: kauft die Story!

Mit der Initiative “New Alliance for Food Security and Nutrition” wollen die G7 Staaten durch zusätzlich private Agrarinvestitionen in 10 afrikanischen Ländern 50 Millionen Menschen aus der Armut befreien.
Die Idee hinter dieser neuen Allianz für Ernährungssicherung: „förderliche Bedingungen“ für private Investitionen in die Landwirtschaft durchsetzen.

Klingt gut, doch es gibt große Zweifel: zahlreiche Organisationen befürchten, dass die weitreichenden Politikmaßnahmen nicht zum Nutzen der Kleinbauern sein würden, sondern statt dessen einen Angriff auf die kleinbäuerliche Kontrolle von Land und Saatgut darstellen, lokale Märkte gefährden und den Verlust von Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit beschleunigen. Große Kritik bringt der Neuen Allianz auch die Tatsache ein, dass die Politikreformen abseits der Öffentlichkeit beschlossen wurden.

Was stimmt? Ich fahre und schaue mir ein Projekt an. Dazu brauche ich Eure Unterstützung. Keine Spende, sondern Aufträge für ehrliche Arbeit. Ich biete an, im Vorfeld einen Bericht bei mir zu bestellen.

Ein Experiment …

… mein privates Crowdfunding.

Update: ca. 2.500€ Reisekosten. Feste Zusagen bislang: 400€

(short english text at the end)

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Stadt Fernsehen: NAHsehen!

Innovationen hat das Fernsehen schon lange nicht mehr gesehen. Immer mehr Sender, unüberschaubar viele gibt es. Das Programm wird dadurch auch nicht besser. Dass die Zuschauerbindung (Fernsehkonsum pro Tag) stabil ist oder sogar leicht steigt, ist kein Indiz dafür, dass die Zufriedenheit groß ist. Der Apparat läuft einfach länger – während das Publikum gleichzeitig anderes macht.

Jugendliche gucken die Commedy-Shows von Gleichaltrigen bei YouTube, junge Erwachsene begeistern sich für Übertragungen von Live-TV-Streaming-Apps und Serien-Staffeln auf DVD, Video-Streamingdiensten werden dem linearen TV immer häufiger vorgezogen.

live und lokal: interaktiv

NAHsehen statt Fernsehen: Stadt-Fernsehen. Zusammen mit Partnern will ich die Chancen von interaktivem Lokal-TV ausloten. Stadt Fernsehen: NAHsehen! weiterlesen

Smartphone Storytelling mit Photostories – On the fly

3 Kameras habe ich auf meinem England-Trip dabei gehabt: Meine geliebte DSLR-Spiegelreflex mit einem nagelneuen 10 mm Weitwinkelzoom, meine noch geliebtere Mini DSLM, weil sie so klein ist und mein Kzoom Smartphone. Für die Mini-DSLR habe ich mir vorab einen Adapter geleistet, um endlich alle meine Objektive anschließen zu können und auch weitwinklig filmen zu können.

Mit welcher Kamera habe ich wohl die Fotos gemacht? Alle! Smartphone Storytelling mit Photostories – On the fly weiterlesen

mein Internet: Facebook trackt Euch alle!

Facebook kriegt Euch alle – nein: hat Euch bereits alle erfasst. Das hat der Guardian in einer Recherche offengelegt. Selbst wer nicht bei Facebook angemeldet ist oder sogar, wenn er es noch nie war: Facebook versucht ihn über das Netz zu verfolgen.  Viele – wahrscheinlich die meisten – deutschen Webseitenbetreiber sind dabei sogar für Facebook willige Erfüllungsgehilfen.

Doch: man kann sich wehren. Als Nutzer oder als Administrator und Eigentümer von Webseiten oder Blogs ist es sogar eine sehr deutsche Pflicht.  mein Internet: Facebook trackt Euch alle! weiterlesen

Eure Herzen müssen brennen

So langsam wachen Politik und Wirtschaft auf. Einsicht setzt ein: Wenn der Journalismus nicht überlebensfähig ist, droht die Glaubwürdigkeit von politischem und wirtschaftlichem Handeln im Staat Schaden zu nehmen. Denn die etablierten Medien waren die vergangenen 100 Jahre die Quelle für alle, die wissen wollten was richtig ist und was falsch läuft in der Gesellschaft.

Jetzt hat der Arbeitskreis Compliance der deutschen Wirtschaft einen Kodex gegen die verdeckte Manipulation von Journalisten verabschiedet. Und der Landtag NRW will gleich mit zwei Maßnahmen den Journalismus retten: Die unechte Partizipations-Stiftung macht ihre ersten Schritte und der Medienausschuss plant eine Bundesinitiative für die Gemeinnützigkeit.

Gut so? Für mich eher ein Zeichen, dass im Journalismus etwas schief läuft. Denn: es sind nicht die Journalisten, die die Zukunft gestalten und sich selbst mit frischen Ideen retten. Nein – sie überlassen dies ausgerechnet denen, die sie kontrollieren sollten.

Rettet Euch vor den Rettern. Nehmt die Zukunft selbst in die Hand.

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